Myanmar – ein Land in dem die Menschen glücklich auf eine bessere Zeit warten. Das war unser Eindruck von einem großen Teil der Menschen, denen wir in diesem Land begegnet sind.
Einen großen Teil der Gelassenheit schöpfen die Menschen hier sicherlich aus ihrer Religion – die meisten Bewohner des Landes sind tiefgläubige Buddhisten.
Heute wollen wir uns einer der Besonderheiten widmen, die auf einen westlichen Touristen warten, der ins ehemalige Burma reist, das seit Jahren von einer radikalen und menschenverachtenden Militärdiktatur regiert wird.
In jedem ernstzunehmenden Reiseführer steht etwas über das Geld, das man ins Land mitbringen sollte. Die Meinungen gehen dabei sehr auseinander und so können auch wir hier nur schreiben, was wir selbst erlebt haben.
Zunächst ist es wichtig, dass man tatsächlich Bargeld mitbringt. Am Besten macht man sich Gedanken, wie groß das Budget sein soll und verdoppelt es dann. Keiner will nämlich – aus welchem Grund auch immer – gegen Ende der Reise kein Geld mehr haben und die Flughafengebühr sollte dann auch noch bezahlt werden können. Kreditkarten und Reisecheques sind so gut wie unbekannt und werden – wenn überhaupt – nur in großen Hotels und zu einem wirklich üblen Kurs akzeptiert.
Die Währung der Wahl sollte US-Dollar sein. Soweit ist das alles ja noch ok, doch jetzt kommt der Haken. Alle Scheine, die man gegen die Landeswährung Kyat eintauschen möchte, sollten so gut wie neu aussehen. Auf keinen Fall dürfen sie schmutzig, geknickt, beschriftet oder gar eingerissen sein.
Ein solcher Schein ist in Myanmar so gut wie wertlos – keine offizielle Stelle wird ihn annehmen und selbst der abgebrühteste Geldwechsler in den dunklen Gassen von Yangon wird ihn zurückweisen.
Erstaunlicher Weise bekommt man solche Scheine aber gerne mal zwischen frisch gebügelten US-Dollar Noten im Rausgeld untergejubelt. Wenn man nicht vorsichtig ist, dann sammeln sich im Laufe der Reise diese Ladenhüter und schmälern dann das eigene Reisebudget.
Wir hatten damals eine Mitarbeiterin der Bank of New Zealand in Auckland mit dieser Geschichte in großes Erstaunen versetzt. Sie gab sich dann im Anschluss bei der Auswahl der Dollar Noten aber reichlich Mühe, unserem Wunsch auf „frischgepresste“ Scheine nachzukommen.
Ein Besuch beim Geldwechsler führt übrigens unweigerlich zu einem dicken Bündel 1000 Kyat Scheine,
das man in seiner Hemdentasche verstauen muss, denn der landesübliche Longi – ein einfaches Tuch, das elegant um die Hüften gewickelt wird, hat keine Taschen.
Das war zu viel über’s Geld? In unserem Tagebuch gibt es viel mehr über das Land und seine wunderbaren Bewohner.