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TravelPixel zum Wochenende

Gunung Rinjani - Lombok, Indonesien

Merapi meldet sich mal wieder zurück. Kaum verwunderlich, denn er ist einer der aktivsten und gefährlichsten Vulkane Indonesiens. Es ist an der Zeit, mal wieder die Bilder von 1998 herauszukramen. 1998 – so eine Art „Pre“TerraTravel. Neben Indonesien lag Thailand, Japan, Australien und Nepal auf der Reiseroute.
Damals musste man noch gut überlegen, ob man auf den Auslöser der Kamera drückt oder nicht. Bilder kosteten gleich zwei Mal. Zunächst der Film selbst und dann auch noch die Entwicklung.
Auch jetzt hat das hochaufgelöste, analoge Material noch einen Haken: es sind Bilder zum Anfassen, nicht zum Anklicken. Noch schlimmer: Dias! Das verkraftet TerraBlog nicht ohne weiteres. Man muss Dias erst einscannen. Das dauert ewig und trotz Durchlichteinheit ist das Ergebnis bisher nicht gerade überragend. Deshalb zur Premiere auch nur ein paar Bilder.

Mt Bromo - Java, Indonesien

Indonesien besteht nicht nur aus Vulkanen, doch sind die Wanderungen zum Kraterrand oder zu einem Kratersee unvergesslich.
Oft finden sich im Reisetagebuch von damals (ebenfalls rein analog überliefert und deshalb hier ohne Link) unchristliche Abmarschzeiten. Den Aufstieg begann man in der Regel nachts. Das hatte zwei Vorteile: es war nicht so heiß und man konnte den Sonnenaufgang am Kraterrand bewundern.

Tenggervulkanmassiv - Java, Indonesien

Klarer Nachteil in einer Zeit, in der es noch keine LED-Taschenlampen gab: man stolperte im Dunkeln mit seinen Hightechtrekkingschuhen einem Flip-Flop tragenden einheimischen Führer hinterher, den  kniehohe Asche genauso wenig bremste wie scheinbar senkrecht ansteigende Geröllhänge. Die Luft ging einem dann auch nicht nur wegen der steilen Anstiege auf Höhen  über 2000 Meter aus, sondern weil die Luft ab einer gewissen Nähe zum Kraterrand unbarmherzig mit schwefelhaltigen Gasen angereichert ist.

am Gunung Merapi - Java, Indonesien

Das einzig Gute an den kleinen Erdspalten, aus denen diese übelriechenden Wolken kommen war, dass man seine eiskalten Hände etwas aufwärmen konnte und so die Zeit bis zum Sonnenaufgang ohne hässliche Frostbeulen zu überstehen waren.
Während diesen Sonnenaufgangstouren wurde mir auch zum ersten Mal bewusst, dass zwischen Dämmerungsbeginn und dem  Erscheinen des ersten warmen Sonnestrahles eine Ewigkeit vergeht. Unvergesslich und sensationell begleitet durch das prächtige Farbenspiel der aufgehenden Sonne im eiskalten Aufwind am Kraterrand.

Veröffentlicht in Terracolors